Landschaftspflege & Begegnung

Der Heide-Erlebnispfad fühlen-hören-sehen-begreifen wurde möglich, weil sich hier die Interessen von zwei unterschiedlichen gemeinnützigen Vereinen verbinden lassen.
Der Verein Arbeit und Begegnung möchte für behinderte Erwachsene Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen, die nicht vorrangig auf Produktion und Leistung ausgerichtet sind. Die in Wohnheimen lebenden Erwachsen fordern Gleichstellung, Beteiligung und Selbstbestimmung.
Der Verein Schäferhof hat es sich zur Aufgabe gemacht, die natürlichen Wechselbeziehungen zwischen Heide und Heidschnucken zu pflegen und zu bewahren.
Bei den LEADER+ Projekten Landschaftspflege und Begegnung I + II arbeiten die beiden gemeinnützigen Vereine zusammen in der Landschaftspflege und an der Erstellung des Erlebnispfades. Diese Projekte werden von der Kreissparkasse Soltau und Walsrode, dem Niedersächsischen Sozialministerium, den 14 Kommunen in der Hohen Heide sowie von der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ finanziert.
Einmal im Monat treffen sich die behinderten Erwachsenen in wechselnden Gruppen nach Möglichkeit mit Schülern der umliegenden Schulen zur Landschaftspflege. Jeder hilft entsprechend seinen Möglichkeiten. Die Heide wird entkusselt, Wege werden hergerichtet, das Gestrüpp und das aufgesammelte Geäst werden vor Ort aufgebrannt.

Der Heide-Erlebnispfad
Beim Heide-Erlebnispfad wurden die Fühlkästen, der Wohlfühlpfad und das Insektenhotel von den erwachsenen Behinderten erstellt und die Hinweistafeln aufgestellt. Der Weg zum Schwarzen Dreck, einer alten Moor- und Heidefläche, wurde von den erwachsenen Behinderten größtenteils geräumt und wieder hergerichtet. Die Mitarbeiter des Schäferhofes haben dabei Hilfestellung geleistet. Dem Besucher werden Informationen über die Kulturgeschichte der Heide, ebenso wie erfahrbare Eindrücke über die Natur vermittelt.
Durch diese Projekte können die in Heimen lebenden Erwachsenen mit den Mitarbeitern des Schäferhofes Neuenkirchen einen sinnvollen Beitrag " im Sinne von Selbstbestimmung und Teilhabe " im Rahmen ihrer Möglichkeiten leisten.

Insektenhotel
Ein Element auf diesem Sinnespfad ist ein Insektenhotel, das gemeinsam von behinderten Erwachsenen und Mitwirkenden vom Schäferhof erbaut und aufgestellt wurde. Holzscheiben wurden gesägt und mit unterschiedlichen Bohrlöchern versehen. Diese bieten verschiedenen solitären Insekten Unterschlupf und Fortpflanzungsmöglichkeit. Besuchern wird die Möglichkeit geboten, die heimischen Insekten zu beobachten und sich zu informieren.
Im Insektenhotel finden harmlose Wildbienen ein zu Hause. In den Bohrlöchern und Röhrchen legt das Insekt die Eier mit Pollen ab. Die Schlupfkammer wird von ihnen verdeckelt. Die Larven können sich in Ruhe verpuppen (Metamorphose), bis im zeitigen Frühjahr das neue Insekt (Imago) schlüpft.

 Fühlkasten
Es kostet schon etwas Überwindung, wenn die Hände durch eine kleine Öffnung in die Dunkelheit greifen. Sie tasten, erkennen, begreifen die Materialien wie Getreidesorten, Zapfen oder Wolle. Überraschung und Freude sind groß, wenn das Erfühlte richtig erkannt wurde.

Wohlfühl-Pfad
Auch Barfußpfad genannt. Hier erleben die Erbauer und Besucher den aufrechten Gang. Auf dem Weg liegen Steine, Holz, Hackschnitzel, Waldboden, Torf, Kies und Kiesel. Sie wechseln sich mit Tritt-steinen ab.
Ziehen Sie Ihre Schuhe aus und machen Sie sich auf den Weg. Ihr Fuß federt, greift und tastet. Der Gang wird durch den Kontakt der Füße mit den verschiedenen Böden bestimmt. Der Tastsinn der Füße wird gestärkt. Im Gehen tasten sich die Füße vor und erproben das Gelände. Die Fußsohlen geben die Empfindungen an den Körper weiter, der alle Glieder und den Kopf zu Ausgleichsbewegungen veranlasst.
Das Greifen der Kieselsteine kann man mit den Füßen üben. Das Schreiten über Sandboden, Holzbohlen, Steine und Torf führt zu Haltungsänderungen, die man als den greifenden Gang bezeichnet.
Sensibilisieren Sie Ihre Sinne und genießen Sie die Wohltat für Ihre Füße.